Kommentar zum Kommentar

Man mag nicht immer mit der Berichterstattung des General-Anzeigers einverstanden sein. Auch Vereine oder Organisationen wie unsere Bürgerinitiative können aus eigenere Erfahrung zu diesem Thema etwas beitragen. So ging die Veranstaltung am 8. Oktober auf dem Heiderhof in der Presse gänzlich unter. Hier hatten sich verschiedene Gruppen zusamengefunden, um an dieser Nahtstelle zwischen Königswinter und Bonn über Bauplanungen in der Region zu informieren, und zwar grenzübergreifend, ein Aspekt, der vorher nicht thematisiert worden war. Presseecho gleich Null.

Am 13. Dezember berichtet Hansjürgen Melzer vom General-Anzeiger, Ausgabe Königswinter nun über die Etatberatungen des Königswinterer Haupt-, Personal- und Finanzausschusses. Hier geht es u.a. auch um Mittel für Begegnungsstätten für Flüchtlinge. Nicht unser Thema, aber seine Beobachtungen über den Umgang der Regierungskoalition mit der Opposition scheinen symptomatisch. Man sollte Melzers Kommentar mit dem Titel „Dem Gegner schaden“ lesen. Denn er greift genau die Eindrücke und Befürchtungen auf, die einen auch als Bürgerinitiative oder engagierter Bürger immer wieder beschäftigen: „Meine Meinung oder meine Wünsche interessieren nicht wirklich. Ich sitze am kürzeren Hebel.“ Denn wir sind meist auch Opposition, eben die außerparlamentarische.

Da mag Dezernet Theo Krämer gerne beteuern, dass von den Bürgeranregungen keine einzige Karte untergeht. Wir glauben es ihm sofort. Aber welche Rolle spielen diese Karten im weiteren Planungsgeschehen? Wie schnell der Antrag eines Bürgers oft vom Tisch ist, kann man in jeder Ausschusssitzung selbst erleben. Und wer kennt nicht das PUA-Ausschuss-Mitglied, das klarstellt, dass es gewählt sei, um hier zu gestalten, ohne dabei auf „Sonderwünsche“ eingehen zu müssen? Und dies bis zur nächsten Wahl.

Bleibt zu hoffen, dass das neue Jahr Bürger mit Politik und Verwaltung auf einem gemeinsamen Weg sieht. Wenn man aber die Grafik aus der Präsentation der Bürgerwerkstatt studiert, ist zu viel Optimismus wohl nicht angebracht. Welches Rad dreht sich in welche Richtung? Oder Stillstand im ganzen Getriebe?

 

Bei der Gelegenheit die Frage: Warum findet man im Internet zwar den Artikel von Hansjürgen Melzer über die Etatberatungen, nicht aber seinen Kommentar? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? Oder eher ein aufmerksamer Leser? Nachfolgend ist jedenfalls beides abzurufen.

 

Quelle der Grafik: Stadt Königswinter http://www.koenigswinter.de/media/dokumente/planen_und_bauen/isek/2017-11-30_isek_praesentation_auftaktveranstaltung_berg_2.pdf, Seite 3